Buchrezension Tafelfreunde
Das Kochbuch mit dem Vogel
Zum Kochbuch „Tafelfreunde“ bin ich eigentlich ganz zufällig gekommen. Ich hab nach einem wunderschönen Urlaubsort in Österreich, mit herrlich gutem Essen gesucht. Zimmer war keins mehr frei, aber das Kochbuch stach sofort hervor und wurde mir prompt geschickt. Das Buch ist einfach anders und deshalb möchte ich es euch gerne vorstellen.
Das Kochbuch vom Daberer. Dem Biohotel für Slow-Foodies. Dem Sehnsuchtsort für bewusst Reisende.
Tafelfreunde
Das Kochbuch mit dem Vogel
Für die Urlaubsküche zuhause
Autoren: Florian Bucar, Marianne Daberer, Stefanie Sonnleitner
Über 100 Rezepte, die Mehrheit davon vegan oder vegetarisch, werden bereichert um praktikable Küchenhacks, -tipps und wissenswerte Hintergrundinfos.
Entstanden ist das Kochbuch mit dem Vogel im Homeoffice, also im Lockdown. Das Hotel geschlossen, die Frage nach dem Sinn eines Hotels ohne Gäste, direkt auf dem Präsentierteller. Wir sind froh, dass die kreative Kraft des Teams, nun lesbar, im Kochbuch festgemacht wurde. So hatte die stille Lockdownzeit auch etwas Gutes.
Da auch mein Kochbuch „Genussvoll die Welt retten!“ durch die erzwungene Corona-Pause entstanden ist, hat mich das Buch von Anfang an interessiert. Es ist mehr als ein Kochbuch. Bereits auf Seite 26 hat es mich so richtig begeistert. Der Zucchini-Aufstrich, perfekt für meine tägliche Zucchini-Ausbeute.
Aufbau des Buches
Das Inhaltsverzeichnis des Buches verspricht gleich zu Beginn, neue Kategorien. Vorräte und Fermentiertes sind schon mal richtig nach meinem Geschmack.
Und da schau her, Katharina Seiser, eine österreichische Kochbuchautorin und Daberer-Fan, schreibt die einleitenden Worte für das Kochbuch mit dem Vogel.
Neben den Rezepten findet man viele Anekdoten aus dem Leben der Autoren-Crew. Fotos aus der Kindheit, sympathische Geschichten und ganz private Gedanken zum Slow-Food.
Spätestens auf Seite 10 sieht man die liebevolle Aufmachung des Buches. „Unsere Lieblings-Küchentools“ werden vorgestellt und dieses wichtige, aber auch theoretische Thema, wird sehr schön durch Grafiken von Herbert Janesch aufgepeppt. Ich find das super!
Rezepte aus dem Buch
Schon beim ersten Durchblättern hab ich mich aufs Ausprobieren gefreut. Man merkt sofort die Liebe zum Detail, zu den Lebensmitteln und zu den Menschen, für die sie bestimmt sind.
Der Aufbau des Buches ist übersichtlich, die Zutaten werden am Rand aufgelistet, die Schriftgröße ist super und der Text übersichtlich aufbereitet.
Ich muss sagen, ich war anfangs schon sehr gespannt, ob mir die Handyfotos der Gerichte auch wirklich Gusto machen. Gemeinsam mit den liebevollen Illustrationen, find ich’s aber total super und einfach echt!
Die Autoren
Das Autoren-Team besteht aus Marianne Daberer, Stefanie Sonnleitner und Florian Bucar. In der Konzeption war auch Bianca Kröll tätig.
Praxistest Kochbuch Tafelfreunde
Dieses Mal war die Auswahl der Rezepte echt schwierig. Ich werde viel mehr nachkochen, als hier zu finden ist. Aber die Zeit für eine Rezension ist halt auch nicht unbegrenzt. Ich hab mich aufgrund der tausend Zucchinis im Garten für den Zucchiniaufstrich und die Salty Raw bites entschieden. Letzteres ist ein sehr beliebtes Naschwerk, dass auch auf der Instagram-Seite vom Daberer zu finden ist.
Auf den folgenden Bildern seht ihr, wie die Rezepte gestaltet sind. Total nett oder?
Meine Version der Salty Raw Bites kommt mit zusätzlichen Früchten daher. Die Himbeeren sind bei mir schon beinahe abgeerntet und die restlichen Beeren wollten unbedingt drauf 😉
Da die Menge etwas mehr war, hab ich einen Teil davon für später eingefroren. Vorab gleich in Stücke geschnitten und in einem Doserl in den Tiefkühler gegeben. Das hat super funktioniert und schmeckt nach 5 Min. auftauen bei Raumtemperatur wie Eiskonfekt zum Kaffee. Sehr praktisch!
Fazit Kochbuch Tafelfreunde
Auch dieses Kochbuch habe ich mit Freude von vorne bis hinten verschlungen. Meine Fazit ist wie immer eine Mischung aus meiner persönlichen Meinung und meiner professionellen Meinung als Diätologin.
- Aus der besonderen Lockdown-Situation heraus ein Buch zu veröffentlichen find ich sowieso toll. Das auch noch im Team aus dem Homeoffice zu tun, ohne Erfahrung für die Kochbuchschreiberei, dafür mit der herrlichen Leidenschaft von Menschen, die Lebensmittel, Natur und Geschmack lieben, ist noch toller.
- Die Fotos sind gewollt einfach und vor allem Handyfotos. Das beschreiben sie im Buch als bewusstes Risiko, weil Kochbücher halt meist von ihren unglaublich schönen Fotografien leben. Der Vorteil der Handyfotos ist, sie sind nicht perfekt. Vielleicht nimmt es die Angst, Gerichte selbst nachzukochen.
- Die Grafiken rund um die Rezepte und die Fotos machen das Buch für mich zu etwas Besonderem. Das gefällt mir und lenkt den Blick.
- Was mir beim Durchlesen eingefallen ist: „Wie super wärs, wenn auch eine saisonale Kennzeichnung dabei wäre!“ Vielen Hobbyköch:innen fällt die Einteilung nicht immer so leicht. Vielleicht eine Idee für die nächste Auflage?
- Etwas Kritik muss ich bei der Zuckerseite einwerfen. Tipps Zucker im Vergleich heißt sie. Hier findet man eine Auflistung der Zuckerarten und deren Pros und Cons. Solche Dinge sind immer schwierig in Büchern. Aus küchentechnischer Sicht legt man oft andere Wertigkeit auf die Produkte als aus ernährungwissenschaftlicher Sicht. Pros mit Vitaminen und Mineralstoffen bei Zucker(arten) sind für mich in der Praxis unbedeutend, wir sollten doch alle sehr wenig davon konsumieren, es macht daher also keinen nennenswerten Lieferanten für Vitamine für uns aus.
- Stefanie (eine der Autorinnen) ist ausgebildet in Ernährungsberatung nach TCM, daher finden sich in manchen Rezepten auch klassischerweise Zutaten wie Kokosöl und Gewürze aus der TCM. Sie hat eine Doppelseite im Buch mit dem Thema „Tipps – Warmer Start in den Morgen“ nach der TCM gestaltet. Das Kochbuch ist aber kein TCM-Kochbuch, falls sich das jetzt jemand fragt. Ich glaube dieser kurze Input von Stefanie zeigt, dass sich beim Daberer alle Köche und Köchinnen mit ihrem Wissen einbringen dürfen und als wertvoll gesehen werden.
- Die Küchenhacks und -tipps finde ich einfach genial. Da liest man sofort, dass sich da jemand super auskennt und wirklich die feinen und heimlichen Tricks preisgibt.
- Texte mit Humor! Ganz nach meinem Geschmack sind auch die Texte. Deshalb darf man das Buch gerne als Gesamtkunstwerk sehen und alles lesen. Wer nur ein Rezept sucht, würde ja ganz viel Liebenswertes und Geschmackvolles übersehen 😉
Das Kochbuch vom Daberer. Dem Biohotel für Slow-Foodies. Dem Sehnsuchtsort für bewusst Reisende.
Tafelfreunde
Das Kochbuch mit dem Vogel
Für die Urlaubsküche zuhause
Autoren: Florian Bucar, Marianne Daberer, Stefanie Sonnleitner
Über 100 Rezepte, die Mehrheit davon vegan oder vegetarisch, werden bereichert um praktikable Küchenhacks, -tipps und wissenswerte Hintergrundinfos.
Das Kochbuch ist im Hotel oder über den Buchhandel erhältlich:
der daberer. das biohotel
Sankt Daniel 32
9635 Dellach im Gailtal
Kärnten, Österreich
info(at)biohotel-daberer.at
www.biohotel-daberer.at
Das Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.