Das Buch „the green garden“ sticht aus den gängigen Kochbüchern heraus. In der offiziellen Beschreibung heißt es, es ist kein Kochbuch, es ist ein Lifestyle. Tatsächlich erinnert mich das Buch an einen Instagram Feed. Schaun wir mal rein, was es zu bieten hat.
Die Autorinnen Julia & Stefanie
„Lass uns doch ein Kochbuch zusammen schreiben!“
Julia Platzer
Die beiden machen seit Jahren nichts anderes als Rezepte zu kreieren. Julia für ihr Restaurant „the green garden“ und Stefanie auf ihrem Blog und den sozialen Medien.
Sie interpretieren im Buch Klassiker neu und haben auch aktuelle Foodtrends als Inspirationsquelle für das Buch genutzt.
Aufbau des Buchs „The green garden“
Die beiden Autorinnen Julia und Stefanie präsentieren in ihrem Werk 70 vegetarische & vegane Rezepte. Das Buch zeigt neben einer Einleitung und einem Kennenlernen der Akteurinnen, den Bereich Frühstück & Snacks to go, Vorspeisen & Kleinigkeiten, Hauptspeisen, Gebäck & Desserts, sowie Register und Impressum.
Der Blick ins Impressum zeigt, dass Julia und Stefanie Texte, Rezepte und Fotografien selbst erstellt haben (kleine Ausnahmen gibt es) Respekt für ein solch umfangreiches Projekt!
Der Praxistest
Ich habe mir zum Testen ein sehr einfaches Rezept, den apple porridge mit karamellisierten Äpfeln von Seite 50 ausgewählt.
Die Aufbereitung der Rezepte ist übersichtlich, man findet Portionsgröße, Zubereitungszeit und die Einteilung in vegan und vegetarisch.
Die Zubereitung hat jedoch bei mir nicht so geklappt. Die Aufforderung „unter Rühren aufkochen“ und im nächsten Satz: „Inzwischen den Apfel waschen“ hab ich nicht so umsetzen können. Mein Testporridge wurde viel zu dick, nicht cremig wie ich ihn kenne.
Beim zweiten Versuch habe ich einfach mehr Flüssigkeit verwendet und es wurde dann tatsächlich ein Porridge. Als geübte Küchenfee ist das kein Thema, für Anfänger könnte es aber eines werden.
Das zweite Testrezept war die Couscous Tofu Bowl. Da lief alles glatt, aber niemals hätte ich es in 15min geschafft. Die Zeitangaben von einigen Gerichten sind sehr knapp bemessen. Vielleicht muss ich noch an meiner Kochgeschwindigkeit arbeiten oder der Zubereitungszeiten-Test der Autorinnen hat vielleicht mit bereits fertig geschnittenen Zutaten statt gefunden.
Fazit „The green Garden – Das Kochbuch“
Ihr wisst bereits, dass ich beim Fazit auch gesundheitliche Fakten mit einfließen lasse. Das habe ich auch hier gemacht. Wer darauf keinen Wert legt, darf drüber lesen oder wird vermutlich erst gar nicht auf meiner Seite landen.
- Die Gerichte sind sehr üppig dekoriert. Was mir persönlich nicht gefällt, sind häufige Schokoladen-Accessoirs wie Meerjungfrauenschwänze oder Kekse auf Bowls.
- Die Fotos sind im Stil der sozialen Medien von den Autorinnen selbst gemacht worden. Das passt also perfekt zum Motto der beiden.
- Im Buch finden sich auch Personen die immer wieder im Restaurant von Julia zu finden sind. Eine Werbung für Instagram-Persönlichkeiten in einem Kochbuch habe ich so noch nie gesehen.
- Auf ein paar Seiten haben sich Fehler eingeschlichen. z.B. wird auf S. 128 geschrieben, dass man auf S. 78 das Rezept für die Sommerolle findet. Die hat sich aber dann doch auf S. 85 versteckt.
- Unter den Zutaten befinden sich viele Foodtrends wie Kokosöl, Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft. Vom gesundheitlichen Standpunkt her, finde ich Kokosöl nicht sinnvoll für den Einsatz in der Küche. Es spiegelt einen Foodtrend wieder, den es zu hinterfragen gilt.
- Einige Zutaten reisen von sehr weit her z.b. Drachenfrucht, Maracuja, Acai oder Avocado. Eine heimische Alternative dazu wäre im Sinne der Regionalität von Zutaten wünschenswert.
Mein Fazit ganz kurz:
The green garden – das Kochbuch ist ein Werk zweier junger Foodies mit vielen Trend-Rezepten und optischen Hinguckern für jüngeres Publikum, zeigt hin und wieder Verbesserungspotential.
ISBN 978-3-8310-4108-4
Dezember 2020
176 Seiten, fester Einband
Autorinnen: Julia Platzer & Stefanie Anich, DK Verlag
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