Buchrezension Vegetarisch
Ein Kochbuch von Paul Ivić
Ich hab mich schon einige Wochen vor dem Erscheinungstermin für die Rezension dieses Buches angemeldet. Warum? Weil ich vegetarische Kochbücher einfach toll finde und bereits das Vorgängerbuch (Restlos Glücklich) von Paul Ivić in meinem Regal steht.
Vegetarisch
Paul Ivić
aus dem DK Verlag
Rezepte und Foodstyling: Paul Ivić
Fotografie: Ingo Pertramer
Umschlagillustration: die basis, Jörg Asselborn
Gestaltung, Typografie, Realisation: die basis, Jeanne von Stuyvenberg
ISBN: 978-3-8310-4651-5
Das Rezensionsexemplar wurde mit auf Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Rezension wurde NICHT beauftragt.
Der Inhalt von Vegetarisch
Als ich das Hardcover-Buch in den Händen hielt und beim Inhaltsverzeichnis aufschlug, sagte ich leise „WOW“. Das spricht mich an! Diese filigrane Illustration mit den wunderschönen Fotos. Wirklich ein Augenschmaus.
Was mir bei der Einleitung „Die Lust am Kochen und Essen“ aufgefallen ist, Paul Ivić liebt nicht nur die Pflanzenküche, er lebt sie.
"Die vegetarisch Küche ist für mein Trend, sondern eine Notwendigkeit aus ökologischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten. Dabei möchte ich, dass meine Gerichte euch Freude bereiten. Ich möchte, dass es lustvoll ist, vegetarisch zu genießen."
Es folgt die „Gebrauchsanleitung“ zum Buch. 3 Fenchel Symbole für schwierige Rezepte, 1 Fenchel für einfache Gerichte, die auch für Anfänger geeignet sind. Zeitangaben gibt es nicht im Buch. Ich habe auch keine Portionsangaben gefunden. Erfahrene Köche und Köchinnen können damit sicher umgehen, für Anfänger dürfte dies schwieriger sein. Was ich super sympathisch fand war die Anmerkung, wenn man von einem Lebensmittel geringfügig zu wenig hat oder auch etwas mehr, dann soll man doch einfach probieren, wie sich das Gericht dadurch verändert. Ich finde das kann Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten verringern. Denn oft werden die Reste einfach entsorgt.
Das Buch und die Rezepte sind nach Warenkundekapiteln eingeteilt. Z.B. Salate und Blattgemüse, Kohl, Mediterranes Gemüse, Kürbisgewächse usw. Wie man am folgenden Bild erkennt, haben nicht alle Rezepte ein passendes Foto. Ich weiß, das ist aus Platz- und Kostengründen so. Die Rezepte mit den Fotos machen auf jeden Fall Lust auf mehr.
Was mir hier aber besonders gut gefällt, sind die abschließenden Tipps:
Z.B. das man Reis in BIO Qualität kaufen sollte, er zunehmend mehr mit Arsen belastet ist und man das Kochwasser nicht mitverwenden sollte.
Der Praxistest
Wie immer habe ich ein Rezept aus dem Buch nachgekocht. Es ist auch nicht bei einem der Rezepte geblieben, aber nur eines habe ich so intensiv mit der Kamera begleitet.
Auf Instagram hab ich gefragt, welches Gericht ich kochen soll. Hier meine Auswahl:
Die meisten Stimmen bekamen die Spinattascherl – ein 3 Fenchel Rezept 😉
Bei manchen Rezepten (die mit 3-Fenchel-Schwierigkeitsstufe) fand ich die Beschreibung einige Male etwas zu wenig. Mein Praxistest hat gezeigt ich kann noch nicht krendeln. Das wollte ich unbedingt probieren, weils am Foto ja so schön ausschaut. Da findet man aber keine Beschreibung. Das find ich schade.
Spinatteigtaschen
Ich muss zugeben mich hats beim Teig gfeigelt (österreichisch für: es war nicht so einfach) Die Spinatpaste die in den Teig gehört, wollte sich aufgrund der kleinen Menge Spinats nicht einfach mit dem Pürierstab mixen lassen. Da wär ein Mini-Blend-Gefäß super gewesen. Ich hab mir abgeholfen und das Öl vom Teig zugegeben und die Masse nach dem Mixen nochmals am Brett mit dem Messer zerkleinert. Dennoch war der Erfolg dieser Aktion begrenzt. Dem Geschmack tut das keinen Abbruch 😉
Das Krendeln der Teigtaschen (eine besondere Verschlusstechnik) war leider im Buch nicht beschrieben. Ich wollte die Tascherl aber nicht einfach verkleben und habe deshalb ein Krendel-Video gesucht. Bin bei der Konkurrenz fündig geworden. (Katharina Seiser, ebenfalls österreichische Kochbuchautorin hat ein super Krendl-Video)
Mein Fazit von Vegetarisch
Was für ein schönes Buch – ich hab es gerne gelesen und daraus gekocht. Ich koche mittlerweile schon seit 25 Jahren sehr gerne und sehr häufig (wie ihr auf meinem Instagram Account in den Stories sehen könnt) Die Rezepte in diesem Buch können fordernd sein, sie laden aber auch ein, der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen.
- Wunderschön, was man mit vegetarischen Zutaten alles machen kann. Ein Buch, dass zum Rezept-Träumen anregt!
- In Kochbüchern wird immer wieder das Thema Salz angesprochen. Paul Ivić schreibt, er würde nie Kochsalz aufgrund der Zusätze verwenden. Aus Sicht der Ernährungswissenschaft macht das aber Sinn. Warum? Weil es Kochsalz in jodierter Form bei uns gibt und das verhindert bei vielen Menschen Jodmängel und damit gesundheitliche Schwierigkeiten. Jodiertes Kochsalz trägt in Österreich nachweislich zur Deckung des Jodbedarfs bei.
- Bei manchen Rezepten (die mit 3-Fenchel-Schwierigkeitsstufe) fand ich die Beschreibung einige Male etwas zu wenig. Damit die Rezepte so aussehen wie am Foto, hätte ich mir etwas mehr Details für das Anrichten gewünscht. Das macht einfach so viel aus!
Mein Praxistest hat gezeigt ich kann noch nicht krendeln. Das wollte ich unbedingt probieren, weils am Foto ja so schön ausschaut. Da findet man aber keine Beschreibung. Das find ich schade. - Österreichische und deutsche Lebensmittelbezeichnungen: Im Buch findet man eine Mischung aus den Bezeichnungen beider Länder Quarkspätzle mit Kohlrabi. Schlagsahne, Blumenkohl auf polnische Art aber auch Karfiol-Kartoffelsalat.
- Die Fotos sind einfach ein Traum. Die Gerichte kommen toll zur Geltung. Manchmal sehen die Gerichte aber so perfekt aus, dass ich zum Anrichten die Pinzette rausholen werde.
Ich werde jetzt immer etwas Tomatenwasser im Gefrierschrank haben. Warum? Das lest ihr am besten selbst im Buch nach – auch wie ihr es herstellen könnt 😉 Dieses Buch macht einfach Freude! Ich lege es besonders ambitionierten Hobbyköchen und Köchinnen ans Herz! Für blutige Anfänger:innen gibt es sicher einfachere Lektüre.
Vegetarisch
Paul Ivić
aus dem DK Verlag
Rezepte und Foodstyling: Paul Ivić
Fotografie: Ingo Pertramer
Umschlagillustration: die basis, Jörg Asselborn
Gestaltung, Typografie, Realisation: die basis, Jeanne von Stuyvenberg
ISBN: 978-3-8310-4651-5
Das Rezensionsexemplar wurde mit auf Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Rezension wurde NICHT beauftragt.
