Fleischatlas 2021

»Cover: Fleischatlas« Abbildung: Ellen Stockmar

Im Dezember 2020 erschien der Fleischatlas 2021 der Heinrich Böll Stiftung. Er widmet sich den ökologischen und sozialen Folgen des Fleischkonsums in Deutschland und der gesamten Welt.

Im Bericht wird auch der Frage auf den Grund gegangen, welche Position die Jugend in Deutschland zum Fleischkonsum und zur Klimakrise bezieht.

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel zu verbreiten ist das Ziel der Fleischatlanten. Dieser Beitrag soll kein Bekehrungspost sein. Nein viel mehr richtige Infos zu unseren Ernährungsgewohnheiten und deren Auswirkungen. Es gibt sehr viele Menschen, die sich bereits um weniger tierische Lebensmittel im Alltag bemühen. Für unsere Gesundheit, für unser Klima und für unsere Kinder. Denn diese nehmen bekanntlich ja viele unserer Ernährungsmuster an.

5 Grafiken - 5 Fakten zum Fleischkonsum

Fleischverbrauch nach Ländern und Wirtschaftsleistung.

Fleischkonsum als Zeichen den wirtschaftlichen Wachstums?

Fleischmenge weltweit
Grafik: Fleischatlas 2021 | Bartz/Stockmar CC-BY-4.0

China als Fleisch-Boomer-Land fällt deutlich aus dem Rahmen.

Boom Business Fleisch
Grafik: Fleischatlas 2021 | Bartz/Stockmar CC-BY-4.0

Was weniger Fleischverbrauch bewirkt

Was weniger Fleischverbrauch bewirkt

„Nur“ 600 Gramm Fleisch pro Person und Woche empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) Würden wir uns daran halten (=-48% Einsparung von Fleisch) käme es zu einer Halbierung der Treibhausgasemissionen daraus.

Was bewirkt weniger Fleisch
Grafik: Fleischatlas 2021 | Bartz/Stockmar CC-BY-4.0

Umfrage zu Klimaproteste, Ernährung und Tierhaltung

Gerade jünger Menschen interessieren sich für diese Themen und nehmen durch die Wahl ihres Essen auch zunehmend mehr pflanzliche Kost zu sich. Ca. 70 % der Vegetarier und Veganer sind Frauen.

Wie junge Menschen essen
Grafik: Fleischatlas 2021 | Bartz/Stockmar CC-BY-4.0

Klimabilanzen im Vergleich

Grafisch einfach dargestellt wird klar, für welchen Bereich in der Tierhaltung CO2 anfällt. Die Gülle und die Gasbildung der Wiederkäuer, sowie das Futter sind große Brocken in der CO2-Sammlung.

Klimabilanz Fleischsorten
Grafik: Fleischatlas 2021 | Bartz/Stockmar CC-BY-4.0

Eine detaillierte Beschreibung des Fleischatlas 2021 findest du im folgenden Podcast!

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Die Deutschen essen jährlich im Schnitt 60 Kilogramm Fleisch pro Kopf. Das ist doppelt so viel, wie Ernährungswissenschaftler empfehlen. Der anhaltend hohe Verbrauch hat nicht nur Auswirkungen auf die persönliche Gesundheit – er verursacht auch immense soziale und ökologische Folgekosten. Der regelmäßig erscheinende Fleischatlas der Heinrich-Böll-Stiftung beschäftigt sich seit 2013 mit der global agierenden Fleischindustrie und nachhaltigem Fleischkonsum. Ein Schwerpunkt der neue Ausgabe, die gerade erschien: Die Sicht junger Erwachsener in Deutschland auf Tierhaltung, Fleischkonsum und -industrie. Wie ernähren sie sich?

Gedanken zum Fleischkonsum

In einem Workshop mit jungen Erwachsenen (18-19 Jahren) habe ich dieses Thema intensiv diskutiert. Wir haben kritisch hinterfragt warum dieses Thema so polarisiert. Welche Position wir dazu einnehmen und woher wir unsere Informationen beziehen. Einige Gedanken daraus möchte ich mit euch teilen:

  • Hinterfragen eigener Ernährungsmuster
    Wenige von uns hinterfragen tatsächlich die täglichen Essgewohnheiten. Mit Hilfe eines Ernährungstagebuches sahen wir es schwarz auf weiß – wir essen zu viel Fleisch! Viel mehr als die DGE empfiehlt, viel mehr als uns gesundheitlich gut tut.
  • Macht unser Essverhalten wirklich so viel aus? Sollte nicht die Industrie beginnen, CO2 einzusparen?
    Wir alle sollten klimafreundlicher leben. Die Industrie macht natürlich einen großen Teil unserer Emissionen aus. Doch auch unsere Ernährung. Diese können wir großteils selbstbestimmt verbessern. Das schöne daran – klimafreundlich zu essen ist auch gut für unseren Körper! Der Gedanke daran, selbst aktiv zu werden ist für manche motivierend, für andere erschreckend! Gehen wir alle einen Schritt, macht das viel aus!
  • Ist regionales Fleisch besser in der Klimabilanz?
    Heiß diskutiert wurde der doch sehr hohe Fleischkonsum gerne mit den Worten „wir kaufen regional ein“ verteidigt. Doch manche gaben zu Bedenken. Nur weil das Fleisch vielleicht nur in Österreich „herumtransportiert“ wurde bleiben andere CO2 Posten doch erhalten. Natürlich ist es besser regionales Fleisch zu kaufen. Noch besser wäre, weniger häufiger BIO-Fleisch aus der Region zu kaufen.
  • Muss ich, um klimafreundlicher zu essen, vegan leben?
    „Ich esse sicher nicht vegan“ oder „die veganen Fertigprodukte haben ja sehr viele Zusatzstoffe“ haben wir auch gehört und besprochen. Klimafreundlicher zu essen bedeutet, die Ist-Situation zu verbessern. Anfangs mehr vegetarische Gerichte in den Speiseplan einbauen hilft! Sich auch mal an veganen Mahlzeiten probieren oder in einem Restaurant zu kosten. All das hilft. Warum nicht zum Sonntagsbraten zurückkehren und unter der Woche vegetarisch leben? Fertigprodukte sind meist hoch verarbeitet, ob vegan oder nicht. Frische Küche ist in den meisten Fällen gesünder. Lassen wir uns inspirieren von neuen Gerichten und Rezepten, nicht von der Angst davor leiten!

Noch mehr zum Thema

Fleisch­reduktion

 

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Quellen: Fleischatlas 2021, Cover: Fleischatlas All Rights Reserved Ellen Stockmar 

 

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