Krebsvorsorge
How to: Krebs richtig vorbeugen
Am 15. März 2023 referierte Dr. David Fuchs (Onkologe und Palliativmediziner) in St. Martin im Mühlkreis zum Thema Krebsvorsorge. Im Anschluss daran, habe ich die wichtigsten Ernährungsfaktoren in der Krebsentstehung bzw. Vorsorge für die Zuhörer:innen zusammengefasst. Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung für all jene, die nicht in Präsenz daran teilnehmen konnten.
Welche Krebserkrankungen herrschen in Österreich vor?
Bevor wir über die Vorsorge sprechen können, sollten wir einen aktuellen Blick auf die vorherrschenden Krebserkrankungen in Österreich führen. Bei Männern ist das Prostatakarzinom gefolgt Lungen- und Darmkrebs. Bei Frauen ist es der Brustkrebs ebenfalls gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Während bei Männern die Neuerkrankungen der Lunge eher rückläufig sind, kann dies bei den Frauen leider nicht gesagt werden.
Dr. Fuchs sprach auch vom „Gefühl“ das immer mehr Menschen an Krebs erkranken. Das ist so aber eigentlich nicht richtig. Er erklärte anhand folgender Grafik, warum wir gefühlt mehr Krebserkrankungen haben. Tatsächlich ist es aber unser immer höheres Lebensalter, dass mehr Krebserkrankungen bedingt. Ja es gibt mehr Krebserkrankungen – aber nein, es erkranken Menschen nicht häufiger an Krebs als vor vielen Jahrzehnten. Man sieht dies an der relativ gleichbleibenden Linien der Inzidenzen (Auftreten von Krebs) und Mortalität (Todesfälle)
Krebsvorsorge in der Praxis
Ihr findet alle Details dieser Zusammenfassung im Krebsreport 2022! Auf der folgenden Liste sehen wir 12 Punkte, die zur Krebsvorsorge, unabhängig vom Geschlecht, zur Verfügung stehen. Je weiter oben der Punkt auf der Liste steht, um so wichtiger ist er.
Ich werde mir nun den Punkt 5 herauspicken und ein paar wichtige Ernährungsfaktoren für euch zusammenfassen.
Wie kann man mit Ernährung Krebs vorbeugen?
Auch hier gibt es einige interessante Punkte. Ich werde dir hier einen kurzen Überblick geben:
- Gesundes Gewicht:
Sieht man sich die ernährungsbedingten Ursachen von Krebserkrankungen näher an, so sieht man, dass 75 % davon Übergewicht und Adipositas ausmachen. Eine hohe Fettmasse fördert die Entstehung von Krebserkrankungen. Wenn du dein Gewicht senken möchtest und dabei Unterstützung möchtest, melde dich gerne für eine Ernährungsberatung bei mir an.
- Alkohol:
Hier gibt es eine starke Evidenz, dass Alkohol die Ursache von vielen Krebserkrankungen ist. Es gibt kein „zu wenig“ Alkohol – nur ein „zu viel“. Ein vertretbarer Alkoholgenuss liegt bei 0,5 L Bier oder 1/4 l Wein für Männer und 0,3 L oder 1/8 l Wein für Frauen. - Nahrungsergänzungsmittel:
Auch wenn wir hoffen, mit Nahrungsergänzungsmittel noch gesünder zu werden. Es funktioniert nur dann, wenn wir einen tatsächlichen Mangel damit beheben. z.B. Vitamin D. Wir profitieren von einer Ergänzung in den Wintermonaten, wenn wir einen Mangel haben. OHNE Mangel hat die Supplementation von z.B. Vit E oder ß-Carotin keinen positiven Einfluss auf die Krebsentstehung! Es kann sogar der Gegenteilige Effekt eintreten. Gerade (Ex)Raucher:innen sollten hier aufpassen. Studien zeigten, dass die Einnahme von Vit. E und ß-Carotin hier auch zu verstärktem Auftreten von Lungenkrebs führen kann. Wenn wir bereits an einer Krebserkrankung leiden, sollten jegliche Nahrungsergänzungsmittel mit dem Onkologen abgesprochen werden. Manche Therapien nutzen Wege, die durch Supplement-Einnahme verschlechtert werden können! - Fast Food und zuckerhaltige Getränke nur selten:
Hier spielt wieder der Faktor Gewicht eine Rolle. Wenn wir ständig sehr zuckerreiche Lebensmittel konsumieren oder an Übergewicht leiden, kommt es häufig zu einer Verschlechterung der Blutzuckersitutation im Körper. Doch deftige Kost muss nicht immer ungesund sein. Schaut mal diesen herrlichen Burger an…
- Rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch (Fleischwaren wie Wurst):
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch in Österreich liegt bei ca. 59kg/Person/Jahr. Das sind ca. 160g täglich. Besonders verarbeitetes rotes Fleisch wie Wurst, Speck, Schinken, Fertigprodukte usw. können das Krebsrisiko wahrscheinlich erhöhen. Unter rotem Fleisch versteht man Fleisch von Tieren mit 4 Beinen. Die Empfehlung der DGE lautet 300-600g Fleisch und Fleischwaren pro Woche. Dies wäre nicht nur für unseren Darm und das Krebsrisiko wichtig, auch für unsere Umwelt und das Tierwohl wären dies essentielle Schritte! - Mehr von Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Obst:
Wer weniger Fleisch isst, hat mehr Platz am Teller für die bunten Gesundheitsförderer: Gemüse und Obst dürfen Platz in unserem Speisplan erhalten. Hülsenfrüchte sind optimale Lieferanten für pflanzliches Eiweiß und vor allem auch perfekte Lieferanten für sehr wichtige Ballaststoffe. Vollkornprodukte zu essen ist nicht nur für die Krebsvorsorge sinnvoll.