Verschwenderisch?

leer gegessener Teller, Pexels

Sind wir verschwenderisch? Spoiler: Ja! Im folgenden Beitrag fasse ich die Fakten zum Thema Lebensmittelverschwendung in Österreich zusammen, schreibe über die Gründe und wie wir es schaffen können, Reste-los glücklich zu werden.

Verschwenderisch im Umgang mit Lebensmittel - Fakten

Wäre es möglich die unglaubliche Zahl von 276.000 Tonnen

Lebensmittelabfälle im Restmüll teilweise zu vermeiden? Ja! 157.000 Tonnen
brauchbare Lebensmittel befinden sich in Österreich jährlich im Restmüll.

Wir schmeißen also nicht nur verdorbene Lebensmittel in den Restmüll, nein, auch Produkte die „nur“ das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben. Ungeöffnete Konservendosen sowie frisch zubereitete Speisen, die unangetastet weggeworfen wurden.

Pro Haushalt in OÖ sind dies jährlich durchschnittlich 277 Euro die im Restmüll entsorgt werden. (In der Stadt sogar 423 Euro/Haushalt, am Land durchschnittlich 207 Euro).

überquellender Müllbehälter, Pexels

Doch unsere Verschwendung wirkt sich nicht nur auf unsere Geldbörse aus. Es führt zu immensen ökologischen Problemen. 1/5 unserer Treibhausgase in Österreich gehen auf unsere Ernährung zurück. D. h. Die Produktion nicht gegessener Lebensmittel erzeugt verzichtbares CO².

Wie können wir diese unglaubliche Verschwendung vermindern? Wir müssen die Gründe für unsere
Verschwendung kennen. Mit diesen habe ich mich in meinem Artikel „Restlos glücklich“ auseinander gesetzt. 5 einfache Maßnahmen für dich und mich, gegen Verschwendung, für unsere Umwelt und für einen gesünderen Lebensstil!

Gründe für Lebensmittel in der Tonne

Ich möchte dir nun zu den oben genannten Gründen Lösungsvorschläge bzw. Anregungen geben, wie du es schaffst, dass weniger Lebensmittel in der Tonne landen.

1.) Das Mindesthaltbarkeitsdatum wurde erreicht bzw. überschritten

Es heißt „mindestens haltbar bis“ nicht „tödlich ab“. Diesen Spruch finde ich sehr treffend. Wir dürfen wieder mehr unseren Sinnen vertrauen. Geruch, Aussehen und Geschmack können uns ganz schnell von der Genießbarkeit unserer Lebensmittel überzeugen.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gilt übrigens nur für verschlossene Ware. Ist sie geöffnet sollte sie rasch aufgebraucht werden.

Trockene Lebensmittel mit niedrigem Fettgehalt wie Nudeln, Reis, Mehl usw. können meist auch nach dem Ablaufen noch ohne Bedenken gegessen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte wie Joghurt, Topfen, Buttermilch usw. dürfen nach einer sensorischen Prüfungen noch gegessen werden.

-> Übung: Beginne damit, ganz bewusst an Lebensmitteln zu riechen. Das tun wir viel zu selten. Wie riecht Joghurt, ein rohes Ei oder Rapsöl usw. Du wirst dann bei einer tatsächlichen Überprüfung schnell merken ob das Lebensmittel genießbar ist.

Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum sind hier nicht gemeint. Fleisch, Fisch können gesundheitsschädlich sein, wenn sie zum einen nicht richtig gelagert oder zu lange aufbewahrt werden.

2.) Zu viel eingekauft oder zu lange gelagert - Lebensmittel sind unansehnlich

Bund Karotten, Pexels

Das ist jedem von uns schon passiert. Das 2 für 1 Angebot genutzt oder die Lagerung war nicht optimal, der Besuch zur Jause ist nicht gekommen und schon bleiben Lebensmittel unangetastet. Das Gemüse, Obst wir runzelig oder das Brot hart.

Für diesen Wegwerf-Grund gibt es mehrere Verhinderungsmöglichkeiten.

>Tipp: Du könntest dir einen ganz einfachen Mahlzeitenplan erstellen. Nur jene Mahlzeiten eintragen die zu zuhause isst. Somit fällt dir auch das Erstellen einer realistischen Einkaufsliste einfacher. Weniger unüberlegte Käufe, führen zu weniger Lebensmittelmüll.

Liegen die Lebensmittel nun schon zuhause, kannst du auch hier noch eingreifen und einen Verderb verhindern. Runzeliges Gemüse und Obst ist fürs Auge vielleicht nicht mehr so schön, wir können aber trotzdem noch sehr viele schmackhaften Dinge daraus zaubern:

->Tipp: Aus Gemüse-Runzelware kann man Suppen oder Eintöpfe zaubern. Eine sehr schnelle Variante ist auch das Gemüseomlette. Einfach alles kleinschneiden und anbraten und 2 Eier drüber schlagen. Das schmeckt toll und die Lebensmittel sind verwertet. In meinem kostenlosen Rezeptheft findet ihr zwei tolle Rezepte gegen Lebensmittelverschwendung (Gemüseomelette und Panzanella Brotsalat)

Gemüseomelette Foto Andrea Kasper-Füchsl

Wisst ihr welche Lebensmittelgruppe am Häufigsten in der Tonne landet? Brot und Backwaren! Um wenige Cent als Aufbackware gekauft, ist es am nächsten Tag schon trocken. Hier hilft einerseits der Griff zur Qualitätsware, die nicht so schnell trocken wird und andererseits kann man auch trockene Brote noch zu Gaumenfreuden verarbeiten.

 

->Tipp: Brotwürfel für die nächste Cremesuppe oder angeröstet für den extra Crunch im Salat, nochmal getoastet oder im Backrohr angeknuspert wird auch altes Brot zu einem tollen Begleiter für die Jause. Der italienische Klassiker Panzanella (Brotsalat) macht es vor. Getrocknete Brotreste kann man im Mixglas zu Bröseln verarbeitet. Der Bäcker macht es nicht anders.

3.) Ich weiß nicht was ich mit dem Lebensmittel anfangen soll

Buchcover Genussvoll die Welt retten

->Tipp: Gute Kochbücher haben ein Rezept- bzw. Zutatenregister, viele online Kochplattformen bieten Filterungen nach Lebensmitteln an. So findet man auch für Lebensmittel ein Rezept, die man noch nie selbst probiert oder zubereitet hat.

4.) Das Lebensmittel oder das Gericht schmeckt mir nicht...

online Kochen, Foto Andrea Kasper-Füchsl

Tja, wenns an deiner Kochkunst liegt, hilft nur Übung oder ein Kochkurs bei mir 😉 Liegt es am Lebensmittel, so kannst du Reste davon oder angebrochene Tüten vielleicht jemandem geben, der sie gerne verarbeitet. An dieser Stelle DANKE an meine Familie und Nachbarn, die meine Rezepttests von mir immer brav aufessen!

5.) Beim Kochen bleibt etwas übrig...restlos glücklich werden

Der Klassiker – du hast ein super Curry gemacht und dann bleibt genau ein Schöpfer Reis übrig. Heb ihn einfach in einer verschlossenen Dose im Kühlschrank auf. Am Nächsten Tag kann er deine Beilagen ergänzen oder du gibst ihn als Einlage in einen Eintopf.

->Tipp: Nimm dir die Zeit und beschrifte die Dose mit Inhalt und Datum.

Und es gibt noch viel mehr was wir tun können! Schreibt mir gerne eure Tipps für weniger Lebensmittelverschwendung. Ich sammle sie gerne und bereite einen weiteren Artikel auf.

Noch mehr Tipps dazu gibt es im neuen Buch von zur Buchrezension (öffnet in neuem Tab)“>Paul Ivic – Restlos glücklich aus dem Brandstätter Verlag -> zur Buchrezension

Liebe Grüße
Andrea

Quellen: Lagebericht zu Lebensmittelabfällen und -verlusten in Österreich, März 2016, WWF, Mutter Erde

 

 

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Liebe Grüße
Andrea

andrea-kasper-fuechsl